FengShui im Unternehmen - macht das Sinn?

Inzwischen fast wieder ein wenig aus der Mode gekommen: FengShui – die chinesische Lehre der Raumgestaltung. Kann es Unternehmen dabei helfen erfolgreicher zu sein? Bringt Business-Feng-Shui etwas? Um das beurteilen zu können habe ich mich eine Weile ausführlicher mit dem Thema beschäftigt und unter anderem eine Ausbildung in Busines Feng Shui bei Dr. Jes Lim absolviert. Beurteilen Sie selbst, ob das etwas für Ihr Unternehmen sein könnte:

Was ist Feng Shui überhaupt? Fēng Shuǐ, auch Fēngshuǐ ist eine taoistische Harmonielehre aus China. Dabei vor allem eine Methode zur Gestaltung von Räumen. Es handelt sich dabei um Erfahrungswissen, dass seit etwa viereinhalb tausend Jahren gesammelt wurde. In der Anfangszeit ging es vor allem darum, sich durch möglichst ideale Grabstätten für seine Ahnen, deren Unterstützung zu sichern. Mit der Zeit wurde FengShui-Wissen immer wichtiger für Menschen, die ihre Machtposition ausbauen wollten. Da es natürlich für diese Menschen nicht besonders angenehm gewesen wäre, wenn jeder dieses Wissen nutzen könnte, wurde und wird auch heute noch auch ziemlich viel Unsinn zum Thema verbreitet.

Beispiele dazu: Bei den Chinesen mag man die Zahl 4 nicht, denn sie klingt ähnlich wie das Wort Tod. Was für dortige Verhältnisse verständlich ist (wer würde schon gerne, nach seiner Telefonnummer gefragt, sein Gegenüber mehrfach auf seine
Vergänglichkeit hinweisen...) - bei uns ist eine Aussage wie "Ihre Telefonnummer 0342-4442344 ist ganz ungünstig" völliger Quatsch. Dann gibt es noch eine ganze Reihe von in der Überlieferung "ungünstig" genannten Konstellationen, die auf Aberglauben beruhen oder eben eng mit dem chinesischen Kulturkreis verbunden sind (Die Richtung XY ist ganz schlecht - nur weil mal vor zig 1000 Jahren die Mongolen aus der Richtung kamen und ein ziemliches Blutbad angerichtet haben).

Also alles Humbug? Nein - wenn man genau hinschaut. Es gibt eine ganze Menge FengShui-Wissen, das sich damit beschäftigt, wie sich (Lebens-)Energie in Räumen verteilt und bewegt und wie Räume aufgeteilt und die Dinge in den Räumen angeordnet sein sollten, damit sich bestimmte Personen darin entweder wohl fühlen, aktiv fühlen oder z.B. darin besonders erfolgreich sein können. Dabei orientiert sich FengShui an dem Modell der "Fünf Wandlungsphasen" bei uns oft auch verkürzt "Fünf Elemente" genannt.

Was sich für westlich geprägte Verstandesmenschen ziemlich schräg anhört, ist auch in unserem Kulturkreis nichts Ungewöhnliches. Die Naturphilosophen kannten das Konzept der "Vier Elemente" und in der Architektur - speziell in der Architektur von Kirchen und Schlössern - findet man exakt die gleichen Prinzipien realisiert, wie sie auch ein chinesischer FengShui-Meister empfohlen hätte. Sogar in der Bauweise alter Bauernhöfe finden sich diese Gestaltungs-Grundprinzipien wieder. Nichts Neues also - doch vieles an Wissen wurde bei uns "vergraben". Besonders die Kirche hat dazu beigetragen, dass "Heidenwissen" in Vergessenheit geriet. Über den Umweg China und Indien (dort Vastu genannt) bekommt der Westen also wieder Anschluss an seine Wurzeln.

Wenn man also Räume mit FengShui optimiert, macht man nichts anderes, als die (Lebens-)Energie in diesen Räumen entsprechend dem jeweiligen Zweck zu gestalten, so beschleunigen oder zu verlangsamen. Dazu nutzt man die "Fünf Wandlungsphasen/Fünf Elemente".

Ein Beispiel: Sie haben ein Restaurant übernommen von einem Vorgänger, der Konkurs anmelden musste. Sie sehen sich die Geschäftszahlen, die Küche, die Wettbewerber und die potenziellen Gäste an und erkennen:
Hier wird das nur etwas, wenn ich mit wenigen guten Gerichten und einer längeren Verweildauer von Gästen arbeite, die - weil sie so schön zusammensitzen - einen ausreichend hohen Getränkeumsatz machen.
Also: Warme Farben / offenes Feuer / Nischen / runde Tische / gemütliche Stühle / ein angenehmer Geruch/Kaffeeduft / gute Rotweine / etc. - das Gegenkonzept zum Schnellrestaurant mit dem "M" um die Ecke...
Wenn dieses Konzept an einer entscheidenden Stelle dann durchbrochen wird (hektischer wuselnder Kellner/Durchzug/ungepflegte Toiletten/kalte Farben im Eingangsbereich/grelle Fassadenbeleuchtung/"billig" wirkende Aussenbeschriftung) hat man schon verloren.

Durch bestimmte Farben kann man Stimmungen, Meinungen und Reaktionen erzeugen. Das Gleiche gilt für Raumproportionen, die Anordnung von Möbeln, für Musik, für Materialen etc. Vieles, was auch ein guter Innenarchitekt berücksichtigen würde. FengShui bringt ein System in diesen ziemlich großen "Werkzeugkasten" und bedient sich dabei der Analogien, die sich aus der Kombination der fünf Wandlungsphasen ergeben. (Beispiel: wenn ich Power, Aktion, Kraft ausdrücken will, dann nutze ich die Wandlungsphase "Feuer" und damit u.a. die Farbe Rot)

Was kann ich also in Sachen Werbung mit FengShui ausrichten? Wenn man es auf Werbung im engeren Sinne bezieht: wenig. Doch man kann eine ganze Menge tun um mit dem Werkzeugkasten des FengShui das Unternehmen zu optimieren:

  • Das Unternehmen mit einem ganzheitlichen Ansatz betrachten und erkennen, wo die Energie nicht fließt - wo "Sand im Getriebe" ist
  • die Position der Führungspersonen im Unternehmen stärken (z.B. Position/Farbe/Art des Arbeitsplatzes)
  • erkennen, ob die Arbeitsplätze erfolgversprechend aus- und eingerichtet sind
  • die Aussenkommunikation des Unternehmens betrachten und sehen, ob hier Brüche vorhanden sind
  • die Gestaltung der Räume auf die gewünschte Zielgruppe und die gewünschte Funktion hin optimieren
  • die Unternehmensfarbe auf Eignung für die gewünschte Wirkung prüfen und ggfls. anpassen
  • das Unternehmenssignet ebenfalls daraufhin überprüfen u.v.m.

Man kann - sollte der Unternehmensinhaber aufgeschlossen sein - natürlich noch weiter gehen. So arbeiten FengShui-Meister nicht nur in China mit dem BaZi den „Vier Säulen“. Bei uns oft fälschlich "chinesisches Horoskop" genannt. Dabei wird für die jeweilige Person eine Art "Energieprofil" erstellt und daraus abgeleitet, wie dieses Energieprofil gestärkt werden kann.

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